Was leistet kognitive Verhaltenstherapie?

Fotbildungen Heilpraktiker Psychotherapie

Jeder Mensch ist im Leben häufiger oder weniger oft Situationen ausgesetzt, die überfordern. Merken Betroffene im Laufe der Zeit, sich dieser Belastung nicht mehr entziehen zu können, suchen sie zumeist Hilfe. Eine Option, sich von diesen belastenden Gefühlen und Gedanken zu befreien, ist die kognitive Verhaltenstherapie.

Kleine Situationen mit großer Wirkung

Für Betroffene sind es alltägliche Situationen, die zur psychischen Belastungsprobe werden können. Möglicherweise wurden betroffene Personen nicht von einer Person gegrüßt, von der sie diese Geste der Aufmerksamkeit erwartet hätten. Situationen wie diese lösen unangenehme Gefühle aus. Einige Menschen nehmen solche Szenarien als besonders tragisch wahr und beziehen darauf aufbauende Erfahrungen auf sich. Diese Ereignisse könnten wiederum bestimmte Gefühle auslösen und damit im Zusammenhang stehende Verhaltensweisen verursachen.

Wann ist eine kognitive Verhaltenstherapie notwendig?

An dieser Stelle knüpft die kognitive Verhaltenstherapie als eine Form der Psychotherapie an. Die kognitive Verhaltenstherapie, die KVT, fokussiert sich in erster Linie auf Kognitionen wie Gefühle, Einstellungen oder Gedanken. In der Therapie werden Betroffene dazu angehalten, sich diese Kognitionen bewusst zu machen, um darauf aufbauende Verhaltensweisen eventuell zu verändern oder zumindest zu hinterfragen. Dabei ist es durchaus möglich, bereits erlernte Verhaltensweisen anzuzweifeln und möglicherweise zu verändern.

Die gemeinsame Suche nach einer Lösung für das Problem

Die KVT zielt darauf ab, ein bestimmtes Problem zu thematisieren und hierfür eine Lösung zu finden. In diesem Zusammenhang ist es notwendig, dass Patienten dabei unterstützt werden, um so schnell wie möglich eigenständig die jeweilige Situation zu bewältigen. Generell wird die kognitive Verhaltenstherapie bei einer Behandlung physischer Beschwerden wie chronischen Schmerzen eingesetzt. Ein weiteres wichtiges Behandlungsfeld sind psychische Probleme, darunter Zwangsstörungen, Angststörungen oder Depressionen. Diesen Problematiken wirkt die KVT unter anderem mit folgenden Therapieelementen entgegen:

  1. Durchführung von Entspannungsübungen
  2. Verfassen eines Tagebuchs, um eigene Gedanken festzuhalten oder zu hinterfragen
  3. Anwendung verschiedener Trainingsmethoden zur Schmerz- oder Stressbewältigung
  4. kognitive Umstrukturierung durch Verstärkung, Löschung, Gedankenstopp oder ähnliches
  5. Suche nach anderen Strategien zur Problemlösung

Generell zielt die kognitive Verhaltenstherapie darauf ab, sich eigener Gefühle und Gedanken klar zu werden. Im nächsten Schritt erarbeiten Therapeut und Patient Ansätze für entsprechende Handlungen. Die KVT zielt darauf ab, Zusammenhänge zwischen Fühlen, Handeln und Denken zu finden. Das bedeutet mit anderen Worten, nach einer erfolgten Situation dieses Ereignis zu bewerten und im Anschluss die eigene Reaktion auf diese Situation zu analysieren. Stellen sich bei dieser Abfolge Denkfehler ein (typische Beispiele: “diese Person mag mich nicht”, “ich schaffe das nicht”), beeinträchtigen diese unser Wohlbefinden. Besonders häufig treten Situationen ein, bei denen Menschen alltägliche Ereignisse ausschließlich in die Kategorien “gut” und “schlecht” unterteilen. Sogenanntes Schwarz-Weiß-Denken stellt sich ein. Noch tragischer ist das sogenannte Katastrophen-Denken, bei dem sich Betroffene ausschließlich auf negative Vorhersagen fokussieren. An dieser Stelle setzt die kognitive Verhaltenstherapie an. Betroffene sollen erlernen, wie sie eigene Gedanken besser kontrollieren und dadurch mehr Klarheit erlangen können. Allerdings bedarf es für diese Erkenntnis der Mitarbeit der Patienten.

Eine Zusammenfassung: was leistet kognitive Verhaltenstherapie?

Die KVT unterstützt betroffene Personen dabei, sich nicht länger von eigenen Gefühlen oder Gedanken treiben zu lassen oder sich sogar von diesen gefangen zu fühlen. Betroffene sollen während der Therapie erlernen, dass sie ihre Gefühle selbst steuer können und dadurch Handeln sowie Denken beeinflussen.

Wer bezahlt die Kosten für die kognitive Verhaltenstherapie?

Die kognitive Verhaltenstherapie ist in aller Regel eine Kurztherapie. Dabei sollen Betroffene binnen kürzester Zeit erlernen, wie sie mit ihrem Problem umgehen können. Dennoch ist es je nach Schweregrad möglich, dass sich die Behandlungen über mehrere Wochen oder gar Monate erstrecken. Liegt eine psychische Erkrankung vor, tragen gesetzliche Krankenkassen zumeist die Kosten. Verursacht eine chronische Erkrankung möglicherweise starken Leidensdruck, kommen gesetzliche Versicherungsunternehmen im Einzelfall ebenfalls finanziell für die Behandlung auf. Den Antrag auf eine Kostenerstattung sollten Patienten jeweils vor dem Start der KVT stellen. Im Einzelfall unterstützt der behandelnde Psychotherapeut das Antragsverfahren ebenfalls.